Soziale Phobie

 

Die Angst, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und dann zu versagen

 

Die Befürchtung des Phobikers: den kritischen Blicken Anderer ausgesetzt zu sein, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer Menschen zu sein und dann zu versagen, Schwäche zu zeigen.

Sie ist gekoppelt mit der Angst vor körperlichen(sichtbaren) Reaktionen:

Erröten, Schwitzen, Zittern, black out, Sprechversagen

 

Indem die befürchtete Situation und das eigene Scheitern darin immer wieder vorgestellt wird(negative Suggestion), werden die körperlichen Reaktionen hervorgerufen. Dies führt meist genau zu den Situationen, die befürchtet werden.

Die soziale Phobie enthält im Zentrum ihres Fokus ein bewertendes Subjekt, vor dessen Maßstab der Ängstliche glaubt, nicht bestehen zu können.

Für den Phobiker gibt es eine Art Stigma, eine Art sichtbaren Mangel, den er an sich trägt und mit dem er öffentlich zu erkennen gibt, dass er einer ist, der nicht dazu gehört, der minderwertig ist, verachtenswert.

 

Das zentrale Gefühl der Sozialphobie ist die Scham

 

Die Psychodynamik der Scham bedeutet ein

ein Wechselspiel aus Sichzeigen und Gesehenwerden

ein Wechselspiel zwischen  innerem und äußerem Auge.

Scham ist ein soziales Gefühl.

Selbst da, wo man sich vor sich selber schämt, wird die intrapsychische Szene in einen Beobachter und einen Erlebenden gespalten und damit sozial eingerichtet

 

Beschämung verwandelt Unterschiede in Wertmängel, das Anderssein wird als Nichtgenügen erlebt.

Die soziale Scham stellt immer einen Selbstbezug her.

Sie enthält eine reflexive Komponente.

Scham entsteht aus einer wahrgenommenen Diskrepanz zwischen idealem und realem Selbst.

Sie reflektiert eine defizitäre Selbstsicht.

Es gibt einen Anspruch an sich, perfekt sein zu müssen,

keine Fehler machen zu dürfen.

Überhöhte Erwartungen führen zu überhöhten Befürchtungen zu einer gesteigerten Spannung.

Die angestrebte Perfektion soll in der gefürchteten Situation Sicherheit bringen, bewirkt aber verstärkte Unsicherheit.

 

Die Generalisierungstendenz lässt die momentane Situation zum Abbild von Dauerhaftem werden: Was hier und jetzt passiert, ist typisch für mich.

 

 

Psychotherapeutische Praxis 

Regina Konrad

Ständig Lampenfieber

 

In Berlin treten jetzt Betroffene die Flucht nach vorne an:

Sie spielen als Laiendarsteller auf einer Theaterbühne.

Der Regisseur Harald Polzin hat eine Improvisationstheatergruppe für Menschen gegründet, die an extremer Schüchternheit leiden.

Für sie fühlt sich der Alltag ja oft wie auf einer Bühne an. Sie stehen im Mittelpunkt und werden von den Anderen kritisch bewertet. Doch statt die Flucht in die Einsamkeit der eigenen Wohnung anzutreten, üben sie jetzt im Rampenlicht zu stehen und einzelne Szenen ohne vorgegebenen Text zu improvisieren. Das hilft, wie die Mitglieder der Theatergruppe versichern. Das Improvisieren auf der Bühne gibt Selbstvertrauen und vermittelt ganz nebenbei auch noch wunderbare Freundschaften.

 

 

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