Der Vater der kleinen Lena:

"Ich schlafe ganz gut ein, aber in den letzten Wochen wache ich immer gegen halb vier auf. Halb vier! Dann geht mir alles Mögliche durch den Kopf. Lena kommt in die Schule und wir müssen uns entscheiden in welche. Meine Frau ist für die Schule um die Ecke, da gehen alle hin, sagt sie, Lena soll in der Gruppe bleiben. Ich bin gegen eine staatliche Schule. 30 Kindern! Da geht sie unter, sag ich mir, sie ist so still, so schüchtern. Das ist so eine wichtige Entscheidung, wenn man sich da falsch entscheidet, was das für Folgen hat. Die male ich mir dann aus. Ich ärger mich über meine Frau, wälze mich hin und her, gucke auf die Uhr, schon vier. In zwei Stunden musst du aufstehen, du musst unbedingt schlafen, morgen bist du wieder total zerschlagen! Ich denk dann an den neuen Kollegen. Sie sehen aber gar nicht gut aus, hat er neulich so ganz gemein gesagt. Der lauert auf meinen Platz. Er schwärzt mich beim Chef an, hinterträgt jeden vermeintlichen Fehler. Das verunsichert mich so, dass ich anfange, Fehler zu machen. Wenn ich daran denke, rege ich mich richtig auf. Und dann ärger ich mich über mich, weil ich schon wieder wach liege und grübele. Mir fällt ein, dass sie gesagt haben, nachts kann man nicht gut Konflikte lösen, verschieben sie es auf morgen. Aber das schaffe ich nicht. Ich stehe ich auf, geh in die Küche, trink ein Glas Wasser, mach den Fernseher an."

Die 15jährige Anja:

"Gestern vor der Klausur, da hab ich bis 12, halb eins gelernt, ich war dann ganz überdreht. Du musst jetzt ins Bett, hab ich mir gesagt, dann habe ich wach gelegen, bin den Stoff noch mal durchgegangen. Immer wieder. Ich hab dann auf die Uhr geguckt, schon eins. Du musst jetzt schlafen, hab ich mir gesagt, morgen bist du unausgeschlafen, dann sitzt du wieder vor dem Blatt und dir fällt nichts ein. Was wenn was dran kommt, was du nicht gelernt hast. Halb zwei. Wenn du jetzt nicht schläfst. 3 Stunden sind zu wenig, das wird eine Katastrophe. Dann fängt mein Herz an zu rasen, die Haut juckt, mir fallen die Übungen ein.. tief einatmen, sich auf den Atem konzentrieren, an was Schönes denken, ich spüre, dass ich sacke ..fast bin ich eingeschlafen und dann schrecke ich wieder hoch. Das ging die ganze Nacht so.."

Der 11jährige Max:

„Ich habe geträumt: Ein Kampfhund verfolgt mich und beißt sich in meiner Wade fest. Ich reiß mich los und er hat ein Stück vom Bein weggerissen, ich renne immer weiter und falle hin und wache auf, ich habe Angst, mein Herz klopft und ich kann nicht wieder einschlafen. Früher bin ich dann zu meiner Mutter ins Bett gegangen. Aber das geht jetzt nicht mehr. Ich habe Angst, aber ich muss damit ganz alleine fertig werden. Ein großer Hund sitzt in einer Ecke vom Zimmer. Er knurrt.“ "Was will er denn von Dir?" "Keine Ahnung. Er knurrt. Ich habe Angst.""Stell ihm doch was zu essen hin.""Was soll das denn?" "Versuch es mal. Stell ihm was zu essen hin. Was passiert?" "Er knurrt nicht mehr. Er legt sich auf seine Vorderpfoten. Er guckt ganz friedlich."

 

Psychotherapeutische Praxis

Regina Konrad

Druckversion | Sitemap
© Psychotherapeutische Praxis Regina Konrad

Erstellt mit IONOS MyWebsite.